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Wiedehopf (Upupa epops)

Die letzten 3 Tage war ich wieder einmal auf einer Wiedehopf Foto Tour. Wie immer ein einmaliges Erlebnis diese tollen Vögel beobachten und fotografieren zu können/dürfen. Ich habe das Glück einen echten Wiedehopf Experten zu kennen, welcher sich 100% für das Wohl dieser tollen Vögel einsetzt. Durch extrem viel und konsequente Arbeit über die letzten Jahrzehnte hat er es geschafft, dass der Wiedehopf, in dem Bereich wo er lebt, wieder heimisch geworden ist und Jahr für Jahr die Anzahl der Wiedehopf Bruterfolge steigt. Nur durch solche Naturfreunde und -experten ist es möglich, dass die Natur in ihrer vollen Schönheit auch für die Zukunft erhalten werden kann.

Wiedehopf Männchen im Anflug auf die Bruthöhle
Wiedehopf Männchen im Anflug auf die Bruthöhle

Der Wiedehopf ist etwa so groß wie eine Drossel, wirkt aber bedeutend größer (durchschnittlich 28 cm vom Schnabel bis zur Schwanzspitze) und  ist unverkennbar. Er ist in Mitteleuropa verbreitet, aber nur sehr wenige Menschen konnten den Wiedehopf in freier Natur beobachten. Charakteristisch sind die kontrastreich schwarz-weiß gebänderten Flügel mit deutlichen gelben Einschlüssen, der lange, gebogene Schnabel und die etwa fünf bis sechs Zentimeter lange aufrichtbare Federhaube, deren Enden in einem weiß-schwarzen Abschluss auslaufen. Der Schwanz ist schwarz mit einer breiten weißen Binde etwa im letzten Schwanzdrittel und einer weißen Zeichnung auf der Schwanzwurzel. Der übrige Körper ist rostbraunrot. Charakteristisch ist auch der wellenförmige, schmetterlingsartige Flug, bei dem die breiten, tief gefingerten Flügel nach jedem Schlag fast angelegt werden. Auf mehrere lange, durchgezogene Flügelschläge erfolgen einige kurze, flatternde, so dass der Flug instabil und ungleichmäßig erscheint. Die Geschlechter sind einander sehr ähnlich. Die Weibchen sind etwas kleiner und eine Spur matter gefärbt. Während der Nahrungssuche und in Erregungssituationen ist das ständige Kopfnicken sehr auffallend. (Wikipedia)

Wiedehopf Männchen im Anflug auf die Bruthöhle
Wiedehopf Männchen im Anflug auf die Bruthöhle

Der Wiedehopf ernährt sich fast ausschließlich von Insekten. Bevorzugt werden größere Insektenarten, wie Feldgrillen, Maulwurfsgrillen, Engerlinge sowie verschiedene Raupenarten und Käfer. Der Wiedehopf erbeutet seine Nahrungstiere am Boden, nur ausnahmsweise fängt er langsam fliegende Insekten auch im Fluge. Auf der Oberfläche laufende Beutetiere werden verfolgt, im Boden verborgene durch Stochern ertastet. Dabei werden die Stocherlöcher (insbesondere beim Fang von Maulwurfsgrillen) oft dadurch erweitert, dass der Wiedehopf mit in den Boden gestecktem Schnabel mehrmals im Kreis herumläuft. Oft werden die Beine sowie harte Chitinteile der Beutetiere vor dem Verzehr entfernt. (Wikipedia)

 

Der Wiedehopf führt eine monogame Brutsaisonehe. Seine Balz ist durch laute Rufreihen, die mit aufgestellter Federhaube gekennzeichnet. Reagiert ein Weibchen, versucht er es mit Futterübergaben zu beeindrucken, auf die oft lange Verfolgungsflüge folgen. Die Kopulationen finden meistens auf dem Boden statt. Der Wiedehopf nistet in Baum- oder Mauerlöchern und Brutkästen. Das Weibchen legt dabei zwischen 5 und 7 Eier, die dann 16 bis 19 Tage bebrütet werden. Die Jungen benötigen nach dem Schlüpfen noch zwischen 20 und 28 Tage, bis sie das Nest verlassen. (Wikipedia)

Wiedehopf Männchen Anflug auf die Bruthöhle
Wiedehopf Männchen Anflug auf die Bruthöhle
Wiedehopf Weibchen mit Grashüpfer im Anflug auf die Bruthöhle
Wiedehopf Weibchen mit Grashüpfer im Anflug auf die Bruthöhle
Wiedehopf Mänchen mit Gottesanbeterin im Anflug auf die Bruthöhle
Wiedehopf Mänchen mit Gottesanbeterin im Anflug auf die Bruthöhle

"Mein" Wiedehopf Pärchen war aktuell bei der zweiten Brut und hatte 5 Junge in der Bruthöhle, welche zwischen 19 und 21 Tage (nach dem Schlüpfen) alt waren. Das kann so genau bestimmt werden, da der Brutkasten Video "überwacht" war und es über die Details der Brut eine genaue Aufzeichnung plus Video Mitschnitte gab. Die Entwicklung und das Agieren der kleinen Wiedehopfe in der Bruthöhle beobachten zu können, war schon ein wirklich einmaliges Erlebnis. Mal ganz abgesehen von der Möglichkeit den Wiedehopf aus einer Entfernung von ungefähr 10 Meter fotografieren zu können.

Wiedehopf Nachwuchs an der Bruthöhle (Aufnahme aus 2017)
Wiedehopf Nachwuchs an der Bruthöhle (Aufnahme aus 2017)

Diese Fotografie ist, ohne negative Beeinflussung der Wiedehopfe, auch nur möglich, da im Vorfeld sehr viel Aufwand durch den befreundeten Wiedehopf Experten betrieben wurde, die Vögel an das Tarnzelt zu gewöhnen. Das er dies jedes Jahr für meine Wiedehopf Foto Session macht ist außergewöhnlich und wirklich toll, denn ohne dies könnte ich den Wiedehopf nie in einer solchen Nähe bewundern und fotografieren.

 

Interessanterweise konnten wir dieses Mal beobachten, dass zu 80% bei "unserem" Ansitz das Wiedehopf Weibchen morgens den Nachwuchs fütterte. Nachmittags hat dies dann überwiegend das Wiedehopf Männchen übernommen. Das Weibchen  verfütterte immer kleine Käfer und Raupen. Das Männchen fast generell Engerlinge. Einige Male auch eine größere Gottesanbeterin.

 

Die erste Brut wird, nach dem das Wiedehopf Weibchen die Bruthöhle verlassen hat, ausschließlich vom Männchen aufgezogen. Bei der zweiten Brut unterstützt das Wiedehopf Weibchen dann, was "unserem" Wiedehopf Männchen offensichtlich nicht besonders gut gefallen hat. Mehrmals kam es zu "Kämpfen" zwischen den beiden Wiedehopfen und das Wiedehopf Männchen hat das Wiedehopf Weibchen immer wieder von der Bruthöhle vertrieben.

Wiedehopf Männchen attackiert Wiedehopf Weibchen vor der Bruthöhle
Wiedehopf Männchen attackiert Wiedehopf Weibchen vor der Bruthöhle
Wiedehopf Weibchen attakiert Wiedehopf Männchen vor der Bruthöhle
Wiedehopf Weibchen attakiert Wiedehopf Männchen vor der Bruthöhle

Die Wiedehopf Fotografie ist sehr herausfordernd und gehört für mich zu den schwierigsten Foto Themen, welche ich in den letzten Jahren gemacht habe. Da der Wiedehopf praktisch aus dem Nichts auftaucht und mit voller Geschwindigkeit zur Bruthöhle "schließt", muss man extrem schnell reagieren, um ihn überhaupt auf den "Sensor zu bannen". Wenn man Glück hat - was auch nicht besondere oft vorkam, dann fliegt er von vorne an und dreht ruckartig kurz vor der Bruthöhle in einem 90° Winkel zur der Bruthöhle ab.

 

Bilder unter einer 1/4.000 Sekunde zeigen immer noch eine leichte Bewegungsunschärfe. Zwangsweise arbeitet man, um diese kurzen Verschlusszeiten zu realisieren, mit einem sehr höher ISO Werten. In meinem Fall bis ISO 10.000. In keinem anderen Fall oder Ansitz musste ich bisher meine Kamera auf die maximale Seriengeschwindigkeit von 14 Bildern pro Sekunde einstellen. Beim Wiedehopf war dies aber notwendig, damit ich verschiedene Flugbewegungen ablichten konnte. Auch wenn ich meine Serien auf 5 Bilder pro Serie gegrenzt hatte, waren maximal 2 Bilder brauchbar. 2 Bilder am Anfang zeigten einen "abgeschnittenen" Wiedehopf und das letzte Bild schon den Wiedehopf an der Bruthöhle sitzend.

 

Eine weitere Herausforderung der Wiedehopf Fotografie der letzten Tage in diesen Breitengraden war das Wetter, welches von bewölkt bis hin zu knalliger Sonne mehrmals am Tag wechselte. Bewölkt deutet hohe ISO Werte bei diesen Verschlusszeiten. Sonne bis zu gefühlten 50° Grad Hitze im Tarnzelt.

 

Alle Aufnahmen sind mit einer Vollformat Kamera und einer Tele Festbrennweite 300mm f/2.8 inklusive eines Tele Konverters und bei Offenblende entstanden.

 

Eine Auswahl der aus meiner Sicht schönsten Aufnahmen nachfolgend ... alle anderen Aufnahmen findet man unter dem Link Wiedehopf